Wie Perlen an einer Kette reihen sich die Fachwerkbauten in den Gassen von Höxter aneinander – überragt von den hohen Türmen der romanischen Kirche St. Kiliani. Ein Genuss für die Augen und Anziehungspunkt für Fahrradtouristen und Fußgänger gleichermaßen. Beeindruckend: die Weserrenaissance-Bauten. Typisch für die Gebäude aus dem 16. Jahrhundert sind die zahlreichen Palmetten (auch Fächerrosetten genannt) und die Schnitzwerke an den Fassaden – gleichermaßen Ausdruck der großen Kreativität und des handwerklichen Geschicks jener Zeit. Ob das historische Rathaus aus dem 13. Jahrhundert, das Tilly-Haus, in dem der gleichnamige Feldmarschall während des Dreißigjährigen Kriegs Quartier bezogen haben soll, die Dechanei mit ihrer zweigiebeligen Front und mehr als 60 Palmetten, das Amtsgericht oder das ehemalige Küsterhaus, in welchem sich heute das Standesamt befindet – die reich verzierten Bürgerhäuser und Adelshöfe sind einfach schön. Unter ihnen auch ein Schmankerl, das nicht nur Liebespaare fasziniert: das Adam-und-Eva-Haus aus dem Jahr 1572. Die als Basilika erbaute St. Kilianikirche gilt als Wahrzeichen Höxters und zugleich als schönste romanische Zweiturmfassade im Weserraum. Neben den imposanten Kirchtürmen ist nur noch der Nordeingang in romanischer Bauweise erhalten geblieben, die südlichen Portale stammen aus spätgotischer Zeit. Viele der im Inneren der Kirche befindlichen Kunstwerke konnten dem Dreißigjährigen Krieg trotzen und haben ihn mehr oder weniger unbeschadet überstanden. So auch die Renaissancekanzel, die 1597 errichtet wurde und mit ihren fein gearbeiteten Alabaster-Schnitzereien eine der kostbarsten Holzarbeiten des gesamten Oberweserraums ist. Das älteste erhaltene Ausstattungsstück ist der Armenstock hinter dem Altar in Form einer gotischen, für Westfalen charakteristischen Stollentruhe aus Eichenholz mit Eisenbandbeschlägen. Auch die Barockorgel aus der Werkstatt des Herforder Orgelbauers Hinrich Klausing, die 1710 in die Kirche gelangte, zählt zu den großen Schätzen und ihre Pfeifen zu den ältesten noch erhaltenen Registern in ganz Westfalen.